Ästhetikkolumne Merkur Heft 1/2010

Wolfgang Ulrich beschreibt sehr schön die Produktion von Kunst bei der der Künstler nur noch als Notebook- und Blackberry-behaftetete Relaisstelle zwischen den Kuratoren und dem ausführenden Handwerker fungiert. Interessant ist die Bemerkung, daß "zeitgenössische Kunst auch deshalb kühl, aseptisch glatt (ist), weil jeweils nur die erste Idee eines Künstlers von Handwerkern umgesetzt wurde, die meist auch nur per Fax gebrieft wurden" (S.52).

Das bringt mich zu einer weiteren Forderung von Knistern und Rauschen:

Der Fotograf muss sämtliche Arbeitsschritte selbständig durchführen.

Das heißt ja nicht, dass er zum Visagisten werden oder ohne Assistenz arbeiten soll. Lediglich Materialschlachten a la Gurski oder Leibowitz, die nur mit einer Mannschaft von Helfern bewältigbar sind, sollen vermieden werden.

Steffo